Florapatenschaften Kanton Bern

Die Bernische Botanische Gesellschaft hat 2020 von der Abteilung Naturförderung des Kantons Bern (ANF) das Mandat erhalten, das Freiwilligenprojekt «Florapatenschaften Kanton Bern» zu koordinieren. Nora Rieder aus dem BBG-Vorstand leitet das Projekt in enger Zusammenarbeit der Bernischen Floristischen Beratungsstelle (Christoph Käsermann, ecolot).

Um was geht es?

Die Kernidee ist, dass interessierte Personen Fundorte von gefährdeten Pflanzenarten als Patenschaft übernehmen. Dazu erhalten sie Feldblätter mit Kartenauschnitten und möglichst detaillierten Angaben zum jeweiligen Fundort. Sie überwachen die Fundstellen bzw. die Entwicklung «ihrer» Arten regelmässig, je nach Art und Gefährdungsstatus alle ein bis fünf Jahre. Erfasst werden Angaben wie Abundanz, Populationsfläche und mögliche Gefährdungen, z.B. Beschattung, Verbuschung oder Aufkommen von invasiven Neophyten. Zudem werden im Rahmen des Projekts alte oder fragliche Fundangaben vor Ort verifiziert.

Die Resultate dieser ehrenamtlichen Kartierungen sind für die kantonale Fachstelle ausserordentlich wertvoll. Anhand dieser Daten konnten in der Vergangenheit bereits einige negative Entwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen ergriffen werden, z.B. das Auszäunen von sensiblen Bereichen oder Entbuschungen. Langfristig bilden die Ergebnisse des Projekts auch eine gut fundierte Grundlage für den Aufbau von kantonalen Aktionsplänen zum Schutz gefährdeter Arten.

Patenschaftsarten (c) Christoph Käsermann

Zwei Beispiele von Patenschaftsarten: Die Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris) und das Orangerote Greiskraut (Tephroseris capitata) © Christoph Käsermann

Mitmachen

Angesprochen sind sowohl Laien wie auch erfahrene Botanikerinnen und Botaniker. Voraussetzung ist, dass man gerne Wanderungen oder Spaziergänge in der Natur macht und die Bereitschaft vorhanden ist, Erkennungsmerkmale spezifischer Pflanzen zu erlernen. Zeitlich sollte man mindestens einen Halbtag pro Jahr aufwenden können. Als Dankeschön für das grosse Engagement wird jährlich eine Exkursion angeboten. Ein Saisonstart-Apéro sowie Vortragsabende fördern den Austausch untereinander.

Interessiert mitzumachen? Informationen erteilt Nora Rieder (Email).

Patenschaftsexkursion 2020 Engstligenalp (c) Nico Heer

Patenschaftsexkursion unter Leitung von Christoph Käermann auf die Engstligenalp am 19.7.2020 © Nico Heer

Merci!

Der Dank für die vielen wertvollen Erkenntnisse gilt den vielen freiwilligen Patinnen und Paten, welche mit viel Elan und Begeisterung die Fundortkontrollen durchführen. Ohne sie wäre eine aktuelle Übersicht dieser Vorkommen gefährdeter Arten im Kanton Bern kaum möglich.

Patenschaftsarten (c) Christoph Käsermann

Zwei Beispiele von Patenschaftsarten: Das Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris) und die Zwiebelorchis (Liparis loeselii) © Christoph Käsermann

Der folgende Bericht gibt eine Übersicht über das Projekt Florapatenschaften im Kanton Bern.

Kurzbericht Florapatenschaften (2020)

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Bildgalerie Patenschaftsarten

Alpen-Akelei (Aquilegia alpina) (c) Christoph Käsermann Orangerotes Greiskraut (Tephroseris capitata) (c) Christoph Käsermann Zwiebelorchis (Liparis loeselii) (c) Christoph Käsermann Langblättriges Hasenohr (Bupleurum longifolium) (c) Christoph Käsermann Blutrote Fingerwurz (Dactylorhiza cruenta) (c) Christoph Käsermann Kantiger Lauch (Allium angulosum) (c) Christoph Käsermann Sumpf-Knabenkraut (Orchis palustris) (c) Christoph Käsermann Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris) (c) Christoph Käsermann Strahlendolde (Orlaya grandiflora) (c) Christoph Käsermann Echte Osterluzei (Aristolochia clematitis) (c) Christoph Käsermann