Vorträge 2018

Montag, 15. Januar 2018
3D-Blumenstrauss mit Highlights aus unzähligen Exkursionen
André Michel, Bern
Zum Gedenken an die Ära der Stereo-Fotografie auf Dia-Film (1977–2017), sowie an die Freundschaft mit Konrad Lauber (1957 bis immerwährend) und zum 85. Jubiläum meiner Freude an der Natur auf unserem Planeten.

Montag, 22. Januar 2018
Eine der ersten Botanikerinnen der Schweiz: Marie Brockmann-Jerosch und ihr Einfluss auf die Erforschung der Eiszeitgeschichte der Alpenpflanzen
Rolf Holderegger, WSL, Birmensdorf
Um 1900 war die Botanik in der Schweiz im Umbruch: Pflanzenökologie und Pflanzensoziologie waren gross im Kommen. In dieser Aufbruchsstimmung studierte und doktorierte Marie Brockmann-Jerosch in Zürich. Ihr Name ist verbunden mit so illustren Wissenschaftlern wie Carl Schröter, Albert Heim oder Heinrich Brockmann-Jerosch; mit letzterem war sie verheiratet. Bekannt wurde Marie-Brockmann-Jerosch durch ihre zusammenfassenden Übersichtsarbeiten zur eiszeitlichen Geschichte der Alpenflora (z.B. in Carl Schröter's “Pflanzenleben der Alpen”). Dabei standen Fragen im Vordergrund wie: wo welche Alpenpflanzen die Eiszeiten überdauerten und wie die Wiederbesiedlung der Alpen nach den Eiszeiten vor sich ging. Besonders kritisch war Marie Brockmann-Jerosch gegenüber der Eiszeitrelikttheorie von Gustav Hegi, an der sie kein gutes Haar liess. Die Schlussfolgerungen zur Eiszeitgeschichte der Alpenflora, die Maire Brockmann-Jerosch um 1900 formulierte, erlebten anfangs des 21. Jahrhunderts einen neuen Frühling. Genetische Methoden ermöglichen es nämlich, nun die alten Hypothesen von Marie Brockmann-Jerosch zu überprüfen. Sie zeigen klar auf, dass diese frühe Forscherin fast in allen Punkten recht hatte.
In diesem Vortrag wird der spannenden Periode der Botanik in der Schweiz um 1900 nachgegangen und es wird der Anteil von Marie-Brockmann Jerosch dabei beleuchtet. Der Vortrag zeigt vor allem, inwiefern ihre Schlussfolgerungen von damals heute noch Geltung haben und was diese für die heutige Forschung bedeuten. Also eine Art Verbeugung vor einer der ersten Botanikerinnen der Schweiz, die zu internationalem Ruhm gelangte.

Montag, 29. Januar 2018
Die endemische Pflanzenwelt der Galapagosinseln: über Tiere, die von ihr abhängig sind und ihre Gefährdung durch invasive Arten
Jürg Stöcklin, Emeritus Universität Basel

Montag, 19. Februar 2018
Faszination der Entdeckung und Erforschung der Kakteen
Reto Nyffeler, Universität Zürich

Montag, 26. Februar 2018
Alpenpflanzen im Klimawandel
Christian Körner, Emeritus Universität Basel

Montag, 5. November 2018
Eine naturkundliche Reise durch Georgien: Land der Vielfalt zwischen Steppe, Hochgebirge und Regenwald
Werner Huber, Universität Wien & NaturReisen OG
Eine naturkundliche Reise führt uns durch Georgien. Dort wo der Wein und das Goldene Vlies herkommen, dort wo seit dem 4. Jahrhundert das Christentum gelebte Religion und Kultur ist, gibt es auch eine Vielzahl an unterschiedlichen faszinierenden und uns kaum bekannten Naturlebensräumen: Im Osten dominiert die zentralasiatische Steppe mit nahezu endlosen Weiten, im Norden steigt der Große Kaukasus mit Urwäldern und blütenreichen Bergwiesen auf über 5.000 m hoch und im Westen an der Schwarzmeerküste befinden sich subtropische kolchische Regenwälder. Georgien, ein Land am Rande Europas, beherbergt an die 6.500 Pflanzenarten, wovon etwa 1.700 ausschließlich in Georgien beheimatet sind. In vielen Regionen wird Wein und Obst angebaut. Endlose Weizenfelder und riesige Weidegebiete prägen die Landschaften.

Montag, 19. November 2018
100 Jahre BBG – Ein historischer Rückblick
Vorstand der BBG

Montag, 3. Dezember 2018
Von klein bis riesig: Inselpflanzen im Indischen Ozean und ihre tierischen Partner
Dennis Hansen, Universität Zürich
Isolierte Inseln beherbergen viele endemische Tiere und Pflanzen. Inseln sind berühmt als Studiensysteme für Evolutionsbiologen – man denke an Darwin und seine Finken – aber sie haben auch viel für Ökologen zu bieten. Im Vergleich zu Festland-Ökosystemen beherbergen Insel-Ökosysteme weniger Arten, und somit auch weniger Wechselwirkungen. Diese Wechselwirkungen sind daher viel einfacher auf Inseln zu studieren. Pflanzen und Tiere finden sich nach der Ankunft auf einer Insel oft ohne ihre üblichen Partner (oder Feinde!) und müssen sich an das Zusammenleben mit anderen Organismen anpassen. Der Vortrag wird Highlights aus 20 Jahren Inselforschung und Naturschutzarbeit im westlichen Indischen Ozean im co-evolutionären Kontext von Pflanzen und deren Wechselwirkungen mit Tieren zeigen.

Montag, 10. Dezember 2018
Pflanzenartendiversität in Trockenrasen und Steppen der Paläarktis – Erkenntnisse von Forschungsexpeditionen der Eurasian Dry Grassland Group
Jürgen Dengler, ZHAW
Trockenrasen sind in Europa die artenreichsten Lebensräume für viele Tier- und Pflanzengruppen. Halbtrockenrasen im östlichen Mitteleuropa halten sogar die weltweiten Rekorde für Gefässpflanzenartenreichtum für Flächengrössen unter 100 m2, noch vor den tropischen Regenwäldern. Um den Mustern und Ursachen des enormen Artenreichtums von Gefässpflanzen, aber auch von Moosen und Flechten auf den Grund zu gehen, führt die Eurasian Dry Grassland Group (EDGG) seit 2009 jährliche Forschungsexpeditionen in wenig untersuchten Regionen der Paläarktis durch. Bisherige Ziele reichten von Spanien im Westen bis Sibirien im Osten und von Sizilien im Süden bis Polen im Norden. Neben bunten Impressionen von diesen Expeditionen, wird der Vortrag auch einige spannende Ergebnisse präsentieren sowie kurz die geplanten Forschungsexpeditionen 2019 vorstellen, die nach Armenien und in die inneralpinen Trockentäler der Schweiz führen.